Wo Technik das Wissen beflügelt

Die Integration der MINT-Fächer in die Schulen wird immer wichtiger, um die Kinder auf die Anforderungen der Zukunft vorzubereiten und die Chancengleichheit zu stärken. Die digiTNMS Pasching hat es sich zur Aufgabe gemacht, die MINT-Integration als Pilotprojekt im Schuljahr 2023/24 umzusetzen. Sie ist bereits die 7. Mittelschule in Oberösterreich. Am 21. Juni wurden die Ergebnisse der Umsetzung präsentiert. Die Begeisterung für die MINT-Fächer der Kinder und Lehrer war deutlich zu spüren.

Die MINT Integration an Mittelschulen

Die Erprobung der neuen Mittelschulen Sonderform anhand von der Integration von MINT-Fächern in den Schulalltag wird seit 2022 von BMBWF als Schulversuch durchgeführt. Im Zentrum steht die Entwicklung eines Lehrplans mit einem Sonderkontingent von 11 Wochenstunden. Das Ziel ist die fachübergreifende Vertiefung und Erweiterung des MINT Kontingents für den Unterricht neu zu schaffen. Es entsteht ein neuer Unterrichtsgegenstand. Mit sogenannten Hands On Projekten, Exkursionen und dem projektbasierten Lernen soll der strategische Ausbau an den Schulen gestärkt werden. Die Integration der MINT-Bildung an Mittelschulen hat im Schuljahr 2023/24 die zweite Runde erreicht. Zwei Schulen waren in diesem Jahr beteiligt.

Die schulische Umsetzung an der MS Pasching

Neben inhaltlichen Schwerpunkten wie Wasser, Licht, Umwelt, Luft, Ernährung und Nachhaltigkeit wurden auch didaktische Überlegungen zur Umsetzung von den MINT-Lehrerteams entwickelt. Im Vordergrund stand immer das Experimentieren, das spielerische Erforschen und die Stärkung der Zusammenarbeit. Das Ziel war auch außerschulische Lernerfahrung zu fördern. Durch Kooperationspartner konnten die Schülerinnen und Schüler über die Auseinandersetzung mit Material oder über Lernwerkstätten sich mehr Wissen aneignen. Auch über digitale Medien wurde in diverse Apps hineingeschnuppert, um auch das Tempo und die Vertiefung zu fördern.

Die didaktische Umsetzung von Technik

Im Fachunterricht „Technik und Design“ lernten die Schülerinnen und Schüler den Umgang mit Standard - und Spezialwerkzeugen kennen. Im Prozess des Zerlegens entdecken sie nach und nach die einzelnen Komponenten und deren Bestandteile. Dies wurde mit einem Upcycling Projekt anhand von Fahrrädern umgesetzt. Dabei konnte die Schülerinnen und Schüler entweder die Fahrräder wieder zusammenbauen oder aus Fahrradkomponenten Schmuck oder funktionale Designobjekte zusammenstellen. Durch diesen Prozess wurde technisches Verständnis und Kreativität kombiniert und der gesamte Prozess von der Idee bis zum fertigen Produkt, das präzise Arbeiten und die Problemlösungsfähigkeiten gefördert.  Sie durften ihre Kreationen auch mit nach Hause nehmen.

Die didaktische Umsetzung von Forschung und Experimentieren

Anhand von Experimenten mit Teelicht, gefärbten Wasser und einem Trinkglas oder Farbe, Filterpapier und Wasser wurden die Welt der Physik spielerisch ausprobiert. Beim Mikroskopieren wurde die Welt der Wassertropfen erforscht, anhand von Pflanzenteile Präparate erstellt und Blütenpollen mithilfe des Mikroskops untersucht, dabei wurden Protokolle erstellt und um die Arbeitsabläufe zu dokumentieren.

Die didaktische Umsetzung von 3D Projekten und Coding

Um die Kombination von Mathematik, Technik und Kunst einzulernen wurde anhand einer 3D-Software kreative 3D Modelle erstellt. Zur Förderung von Kreativität und räumliches Denken wurden zuerst eine 2D Zeichnungen erstellt und dann in ein 3D Programm eingeführt und bearbeitet. Kreative Ideen wurden dabei in die digitale Realität umgesetzt. Weiters wurden auch Designs für den 3D-Drucker entworfen und ausgedruckt. Die praktische und kreative Anwendung zeigte den Schülerinnen und Schülern, wie sie ihr Design für den 3D-Drucker vorbereiten und anschließend in reale Objekte umwandeln können. Beim Coding Projekt durften die SchülerInnen und Schüler spielerisch das Programmieren für kleine Roboter umsetzten. Die Roboter navigierten dann anhand von Reaktionen auf Farbcodes einen Parcours oder simulierten Reinigungsprozesse und Zufuhr von Rohstoffen.

Erweiterung der MINT-Umsetzung

Mit dem strategischen Ausbau der MINT-Bildung in den Mittelschulen sollen in Oberösterreich 20- 25 Standorte entstehen und dann vom Schulversuch in das Regelschulwesen überführt werden. Mit dem MINT-Gütesiegel sollen Bildungseinrichtungen motiviert werden, innovative und inspirierende Lernmethoden und geschlechtergerechte Zugänge in den Unterricht zu integrieren. Die Bewerbung beginnt Mitte November jedes Jahres. 88 Bildungseinrichtungen haben bereits den MINT-Gütesiegeln in Oberösterreich erhalten.

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