Bis zu 50.000 ukrainische Flüchtlinge an Schulen erwartet
Die meisten Flüchtlingskinder an Schulen bisher in Wien und Niederösterreich
Nach Bundesländern werden wie bisher die meisten ukrainischen Flüchtlinge an Schulen in Wien (rund 14.100) und Niederösterreich (11.700) erwartet, gefolgt von Oberösterreich (6.500), Steiermark (5.900), Tirol (4.000), Salzburg (2.700), Burgenland (2.200), Kärnten (1.800) und Vorarlberg (1.200).
Bildungsminister verweist auf bereits gesetzte Maßnahmen
Auf die Frage, welche Vorkehrungen das Bildungsministerium getroffen hat, um auf den erwarteten Anstieg ukrainischer Flüchtlinge im Bildungssystem zu reagieren, verweist Polaschek auf die im vergangenen Schuljahr gesetzten Maßnahmen. Diese werde man "gemäß dem tatsächlichen Bedarf und den jeweiligen Erfordernissen fortführen". So wurden etwa über 400 ukrainischsprachige Pädagoginnen und Pädagogen aufgenommen, davon über 80 ukrainische Staatsbürger. Diese wurden als pädagogische Assistenzkräfte in Klassen mit ukrainischen Schülerinnen und Schülern eingesetzt, bei geringen Deutschkenntnissen im "Tandem" mit einer deutschsprachigen Lehrperson.
200 zusätzliche Deutschförderklassen
Außerdem wurden für ukrainische Schülerinnen und Schüler rund 200 zusätzliche Deutschförderklassen eingerichtet. Zudem kann der Einstufungstest MIKA-D, der über die Zuweisung zu einer separaten Deutschförderklasse entscheidet, zu Beginn des neuen Schuljahrs noch einmal wiederholt werden und der Aufstieg in die nächsthöhere Schulstufe wird erleichtert. Seit Mai werden für Jugendliche nach Ende der Schulpflicht, die für den Einstieg in ein Gymnasium oder eine BMHS bzw. in einen Beruf ihre Deutschkenntnisse verbessern wollen, "Übergangslehrgänge" angeboten. Über-15-Jährige können außerdem aus dem Bereich Erwachsenenbildung Angebote zur Basisbildung bzw. zum Nachholen des Pflichtschulabschlusses nutzen.
Weitreichende Unterstützung für ukrainische Schülerinnen und Schüler
Über mehrere Schienen können Laptops bezogen werden (für Schülerinnen und Schüler der 5. Schulstufe über die Geräteinitiative des Ministeriums, die Initiative "weiterlernen.at" oder Leihgeräte an AHS oder BMHS), über das Buddy-Programm der Initiative "weiterlernen.at" gibt es außerdem in Kooperation mit NGOs Lernunterstützung. Um die Kommunikation zwischen Schule und Eltern zu erleichtern, wurde das bestehende Video- und Telefon-Dolmetschsystem um die ukrainische Sprache erweitert. Das Ministerium verweist außerdem auf diverse Beratungs- und Anlaufstellen für ukrainische Schülerinnen und Schüler bzw. deren Eltern und eigene Stabstellen in den Bildungsdirektionen der Länder, mit denen es wöchentliche Abstimmungen gibt.