Chinas wirtschaftlicher Aufstieg und die Folgen für Europa
Chinas Aufstieg: Vom Entwicklungsland zur Wirtschaftsmacht
China hat sich in den letzten Jahrzehnten von einer rein produzierenden Wirtschaft hin zu einem Innovationszentrum entwickelt. Programme wie „Made in China 2025“ fördern gezielt Hightech-Sektoren und verdrängen westliche Unternehmen aus strategischen Märkten.
Auswirkungen auf die EU-Wirtschaft
Für die Europäische Union bedeutet dies zunehmenden Wettbewerbsdruck. Vor allem in der Automobilbranche und im Bereich erneuerbarer Energien sind europäische Unternehmen stark von chinesischer Industriepolitik betroffen. Subventionierte Billigprodukte setzen europäische Hersteller unter Druck, während China gleichzeitig den Zugang zum eigenen Markt reguliert.
Handelskonflikte und politische Spannungen
Zölle und Gegenzölle prägen zunehmend die wirtschaftlichen Beziehungen. Die EU hat bereits Anti-Dumping-Maßnahmen gegen chinesische Elektroautos ergriffen, während China europäische Produkte wie Schweinefleisch und Milch ins Visier nimmt. Diese Handelskonflikte belasten nicht nur Unternehmen, sondern auch diplomatische Beziehungen.
Chinas globale Expansionsstrategie
Mit der „Belt and Road Initiative“ investiert China massiv in Infrastrukturprojekte weltweit, sichert sich geopolitische Einflusszonen und baut Abhängigkeiten auf. Europäische Unternehmen und Regierungen stehen vor der Herausforderung, auf diese Entwicklungen strategisch zu reagieren.
Fazit: Europa zwischen Kooperation und Konkurrenz
Saxl machte deutlich, dass die EU eine klare wirtschaftspolitische Linie gegenüber China entwickeln muss. Während Zusammenarbeit in bestimmten Bereichen weiterhin möglich bleibt, bedarf es einer strategischen Absicherung europäischer Kernindustrien, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Michael Saxl ist Experte für europäische Handels- und Wirtschaftspolitik bei der Wirtschaftskammer Österreich. In seiner Funktion analysiert er internationale Handelsbeziehungen, mit besonderem Fokus auf China und dessen wirtschaftspolitische Auswirkungen auf Europa. Den Vortrag hat Saxl anlässlich der Fachtagung GW-aktuell 2025 in Linz gehalten.