Ergebnisse des Jugend-Internet-Monitor 2025 präsentiert
Microsoft Teams erstmals in den Top 6 der beliebtesten Social-Media-Plattformen bei Jugendlichen
Große Plattformen wieder auf dem Vormarsch
WhatsApp verteidigte seine Spitzenposition als beliebteste Plattform der Jugendlichen (87 % Nutzung insgesamt, 82 % täglich). Auf Platz zwei folgt YouTube (80 % insgesamt, 47 % täglich), gefolgt von Snapchat (74 % insgesamt, 89 % täglich), Instagram (73 % insgesamt, 78 % täglich) und TikTok (72 % insgesamt, 87 % täglich). Im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten alle diese Plattformen Zuwächse. Neu in den Top 6 ist Microsoft Teams, das von 35 % der Jugendlichen genutzt wird.
Barbara Buchegger, pädagogische Leiterin von Saferinternet.at, erklärt den Popularitätsanstieg von WhatsApp: „Die Angleichung der Funktionen an andere Netzwerke, wie die Möglichkeit, Bilder nur einmalig anzuzeigen und neue Kommunikationskanäle zu nutzen, dürfte die Attraktivität von WhatsApp gesteigert haben.“
Veränderungen bei den Ranglisten
Während Snapchat deutlich zulegte und vom fünften auf den dritten Platz aufstieg, fiel Instagram vom zweiten auf den vierten Rang zurück. TikTok bleibt stabil, während YouTube zwar oft genutzt wird, jedoch eine geringere tägliche Nutzungsintensität (47 %) aufweist. „Das liegt vermutlich an der Konkurrenz durch videozentrierte Plattformen wie TikTok und Instagram“, so Buchegger.
BeReal und Discord mussten Verluste hinnehmen, während Roblox und die neue App TenTen zulegten. Die digitale Pinnwand Pinterest wurde aus den Top 6 verdrängt, bleibt aber mit 34 % Nutzung knapp hinter dem Neuzugang Microsoft Teams.
Microsoft Teams: Der Neueinsteiger
Mit 35 % Nutzung ist Microsoft Teams erstmals unter den beliebtesten Plattformen vertreten. Knapp 29 % der Jugendlichen nutzen die Plattform täglich, 46 % zumindest wöchentlich. Teams hat vor allem durch die Corona-Pandemie und den Einsatz im Schulalltag an Bedeutung gewonnen. Die Gruppenfunktion wird häufig für klasseninterne Kommunikation genutzt. „Es bleibt abzuwarten, ob Teams WhatsApp-Gruppen ablösen könnte. Hinsichtlich Cybermobbing oder unangemessener Inhalte wird ein Wechsel jedoch keine großen Auswirkungen haben“, meint Buchegger.
Geschlechterunterschiede nehmen ab
Die Studie zeigt, dass die Unterschiede in der Social-Media-Nutzung zwischen Mädchen und Jungen vor allem bei den fünf beliebtesten Plattformen geringer geworden sind. Bei Instagram und TikTok sind diese praktisch nicht mehr vorhanden. Plattformen wie Discord und Twitch bleiben bei Jungen populärer, während Roblox häufiger von Mädchen genutzt wird. Bemerkenswert ist, dass Microsoft Teams mehr Nutzerinnen (42 %) als Nutzer (30 %) verzeichnet.
ChatGPT als neue Informationsquelle
Drei Viertel der Jugendlichen (75 %) haben bereits KI-Chatbots wie ChatGPT genutzt. Die Nutzungsrate ist bei älteren Jugendlichen (15-17 Jahre) mit 84 % deutlich höher als bei den Jüngeren (67 %). ChatGPT wird überwiegend über die OpenAI-Plattform verwendet (92 %).
Am 15. Januar 2025 wurden die Ergebnisse in Wien präsentiert. Die Studie, die von Saferinternet.at in Zusammenarbeit mit der EU, der FFG und dem Institut für Jugendkulturforschung durchgeführt wurde, basiert auf einer Befragung von 405 Jugendlichen im Alter von 11 bis 17 Jahren aus ganz Österreich.