Gewerkschaft fordert Maßnahmen gegen massive Überlastung der LehrerInnen
"Viele Politikerinnen und Politiker haben leider den Bezug zu den Menschen und den interessierten Blick auf die Realität verloren", hieß es in der Mitteilung der Gewerkschaft. Ein typisches Beispiel sei der Umgang der Politik mit dem "von uns schon lange vorhergesagten" Mangel an gut ausgebildeten Lehrkräften und der damit verbundenen Überlastungen der Lehrerinnen und Lehrer.
Die Forderungspunkte:
- wirksame und nachhaltige Maßnahmen gegen fehlendes pädagogisches Fachpersonal einleiten,
- die Flut an praxisuntauglichen Reformen und nicht evaluierten pädagogischen Innovationen stoppen,
- für alle Pflichtschulen professionelles Unterstützungspersonal (pädagogisch, psychologisch, sozial-emotional, therapeutisch, administrativ und aus dem Gesundheitsbereich) in ausreichender Zahl sowie notwendige Ressourcen in technischer und räumlicher Hinsicht zur Verfügung stellen,
- den sonderpädagogischen Förderbedarf mit all seinen Facetten an die realen schulischen Notwendigkeiten anpassen,
- attraktive Arbeitsbedingungen schaffen und eine bessere Bezahlung von Lehrerinnen und Lehrern gewährleisten,
- Verwaltung und Bürokratie auf das unbedingt Notwendige reduzieren und Bildungsbehörden zu Serviceeinrichtungen für Schulen umbauen und
- die Ausbildung zukünftiger Kolleginnen und Kollegen an die tatsächlichen schulischen Erfordernisse in allen Sparten anpassen.
"Diese Forderungspunkte gegen die massive Überlastung von Lehrerinnen und Lehrern an VS, MS, ASO und PTS müssen jetzt überall rasch umgesetzt werden … notfalls auch mit gewerkschaftlichen Maßnahmen!" (Paul Kimberger, Vorsitzender der BV 10, via Facebook)
Die Resolution wurde in der Sitzung der Bundesleitung 10 von allen Fraktionen (FCG, FSG, UG) einstimmig beschlossen. Die Minderheitsfraktion der Unabhängigen LehrergewerkschafterInnen (ÖLI-UG) hatte sich bereits gestern für die Vorbereitung solcher Maßnahmen ausgesprochen. Man trete für einen geschlossenen gewerkschaftlichen Arbeitskampf ein, wurde heute in einer Aussendung klargestellt. Allerdings wurde auch darauf verwiesen, dass es für einen Streik nicht die Zustimmung der Gewerkschaft oder der Personalvertretung brauche - wie es laut der Fraktion die Wiener Ärztinnen und Ärzte gerade vorgezeigt hätten. Am Freitag war in der Notaufnahme in der Klinik Ottakring eine Stunde lang die Arbeit niedergelegt worden.
Hier können Sie die Resolution nachlesen!
Quelle: APA/Science, GÖD