Globale Ungleichheit trifft Klimakrise

Wie hängen Klimakrise und soziale Ungleichheit zusammen? Warum reichen individuelle Konsumentscheidungen nicht aus – und welche Rolle spielt Bildung in diesem Zusammenhang? Karin Fuchs von der JKU Linz liefert in ihrem Vortrag bei der heurigen „Zukunft Fachdidaktik GW" in Schlierbach fundierte Antworten und Denkanstöße für den Unterricht.

Klimakrise verstehen – global und historisch

Karin Fuchs nähert sich der Klimakrise aus einer interdisziplinären Perspektive: Sie verweist auf planetare Grenzen, den historischen Ressourcenverbrauch des globalen Nordens und die strukturelle Ungleichheit zwischen reichen und armen Weltregionen. Die ökologische Krise ist für sie untrennbar mit kolonialer Geschichte, wirtschaftlicher Macht und ungleichen Lebensverhältnissen verbunden.

Verantwortung dort, wo Ressourcen verbraucht werden

Besonders eindrücklich analysiert Fuchs, wie sehr Konsum und Emissionen im globalen Norden auf der Auslagerung ökologischer Kosten beruhen. Wer konsumiert, trägt Verantwortung – auch wenn die Produktion längst anderswo stattfindet. Sie plädiert daher für eine verstärkte Thematisierung globaler Zusammenhänge im Unterricht und stellt zentrale Konzepte wie „imperiale Lebensweise“ oder „Externalisierungsgesellschaft“ vor.

Bildung als Hebel für Transformation

Im letzten Teil ihres Vortrags ruft Fuchs dazu auf, politische Bildung und globale Gerechtigkeitsfragen stärker in die schulische Praxis einzubinden. Nachhaltigkeit dürfe nicht auf individuelle Konsumtipps reduziert werden. Vielmehr brauche es Strukturen, die klimafreundliches Leben ermöglichen – und Bildung, die Dialog, Reflexion und gemeinsames Handeln fördert.