Keine Angst vor „Squid Game“!

Die Serie Squid Game hat sich binnen kürzester Zeit zur beliebsten Netflix-Serie gemausert. Mit dem grellen Erscheinungsbild und den als in Kontrast gesetzten teils brutalen Szenen ist die Serie Gesprächsthema. Viel zu oft allerdings auch am Schulhof der ganz Kleinen.

Squid Game auf Netflix

Worum geht es in der Serie?

Der Inhalt von „Squid Game“ ist rasch erzählt: Hoch verschuldete Menschen spielen auf einer einsamen Insel scheinbar harmlose Kinderspiele. Der Gewinner/die Gewinnerin erhält am Ende 33 Millionen Euro. Wer allerdings verliert, wird kaltblütig hingerichtet. Durch die sehr brutalen Gewaltszenen ist die Serie erst ab 16 Jahren freigegeben. Doch genau hier liegt der Knackpunkt: Die Serie bekommen nicht nur Erwachsene zu Gesicht. Mittlerweile scheint der Hype auch Kinder erfasst zu haben, sogar bis hinunter ins Volksschulalter. Und das bereitet zunehmend vielen Eltern Sorge. Aber wie kommen die Kinder in Berührung mit der Serie? 

Kontakt zur Serie über ältere Kinder

Ganz klar: über diese Serie wird in den Schulen gesprochen. Ältere und jüngere Schülerinnen und Schüler haben miteinander natürlich Kontakt und erzählen einander. Einige Kinder haben die Serie wohl selbst gesehen, sei es zusammen mit älteren Geschwistern oder aufgrund zu großzügiger Regelungen ihrer Eltern. Auf dem Schulhof werden die in der Serie gezeigten Spiele mittlerweile sogar schon nachgespielt. Wer verliert, scheidet dort allerdings aus. Statt Hinrichtungen sollen sich die Kinder verprügeln. In Sozialen Netzwerken existieren tausende Fotos und kurze Videos von der Serie, die natürlich fleißig unter den Kindern und Jugendlichen geteilt werden. 

Faszination durch kindliche Aufmachung

Was fasziniert nun die Kinder an „Squid Game“? Da ist zum einen die schrille, knallbunte Aufmachung der Serie, die sehr an den südkoreanischen K-Pop angelehnt ist. Zum anderen spielt immer der Reiz des Verbotenen mit, immerhin ist die Serie erst ab 16 Jahren freigegeben. 

Gefahr für die kindliche Psyche

Die extrem brutalen Darstellungen können die Psyche der Kinder beeinträchtigen und zu Verängstigung oder Alpträumen führen. Das „Nachspielen“ der Spiele ist an sich nicht problematisch, wenn mit Prügeleien oder Erniedrigungen Grenzen überschritten werden, so gilt es, einzugreifen. 

Kindern die Serie erklären

Die Serie „Squid Game“ sollte genauso behandelt werden wie andere Medieninhalte, die nicht jugendfrei sind, und sollte jüngeren Kindern nicht zugänglich sein. Wichtig ist dabei, dass die Kinder verstehen, wieso die Serie erst ab 16 Jahren freigegeben ist und wieso diese Regelung konsequent umgesetzt wird. Schließlich möchten Eltern ihre Kinder damit nicht ärgern, sondern schützen.

Gemeinsam "Squid Game" begegnen

Wenn Kinder die Serie unbedingt ansehen möchten, ist zu befürchten, dass sie dafür eine heimliche Lösung finden. Besser wäre es, wenn die Kinder „Squid Game“ gemeinsam mit ihren Eltern sehen (und ggf. vorzeitig abbrechen), um die Handlung anschließend gemeinsam zu besprechen. Eine gute Gesprächsbasis mit dem Kind ist eine wichtige Voraussetzung! 

"Squid Game" den Kindern erklären

Als Eltern wie auch als Medienpädagoginnen und -pädagogen kann man über das Phänomen „Squid Game“ ins Gespräch kommen, um herauszufinden, in welchen Zusammenhängen ihnen die Serie begegnet ist. Falls die Spiele auf dem Schulhof nachgespielt werden, sollten die Kinder ein faires Spiel ohne körperliche Gewalt oder Bestrafung daraus machen.
Insgesamt bietet der Stoff der Serie durchaus Anlass für eine Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Ungleichheiten und den Auswirkungen des Kapitalismus. Die Fragen nach Moral und Ethik, die der Story zugrunde liegen, können Ausgangspunkt für eine spannende Diskussion über die Regeln menschlichen Zusammenlebens sein, die im Elternhaus ebenso geführt werden kann wie im Schulunterricht oder im Jugendtreff.

"Squid Game" als positiver Gesprächsstoff

Für die medienpädagogische Arbeit liefert speziell die Inszenierung der Story spannenden Gesprächsstoff. Ausgehend von der Serie lässt sich hervorragend über den Sinn von Altersbeschränkungen diskutieren, über die Darstellung von Gewalt, die Faszination von Castings und Wettkämpfen sowie die virale Wucht globaler Medienhypes.

Weiterführende Informationen und wertvolle Tipps gibt es auf Saferinternet.at​​​​​​​!