Kindermedienstudie 2024: Influencer

Stylishe Outfits, perfekte Posen und die neuesten Trends – das ist die faszinierende Welt der Influencer auf Social Media. Doch: Diese Welt zieht immer mehr Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren in ihren Bann. Eine neue Kinder-Medien-Studie der Education Group gewährt einen tieferen Einblick in die digitalen Erfahrungen und Herausforderungen, die Kinder und ihre Familien im Alltag mit Social Media erleben.

Mediennutzung und Einflüsse auf Kinder

Die oberösterreichische Kinder-Medien-Studie 2024 zeigt, dass Kinder zwischen 6 und 10 Jahren täglich etwa 30 Minuten auf Social-Media-Plattformen wie WhatsApp und YouTube verbringen. Während viele Kinder sich nach der Nutzung entspannt fühlen, berichtet jedes siebte Kind von negativen Gefühlen, die auch Eltern bemerken. Nur etwa ein Drittel der Kinder spricht regelmäßig mit Eltern über Social-Media-Erfahrungen, und Themen wie Cybermobbing sind relevant: Jedes siebte Kind hat bereits Mobbing im Netz erlebt, wobei die Zahl bei den 8- bis 10-Jährigen steigt. Ein Fünftel der Kinder hat Hasskommentare gesehen, 25 Prozent haben Gewaltvideos erhalten.

Bedeutung und Risiken von Influencern

Influencer haben einen großen Einfluss auf Kinder, die sie oft als Vorbilder sehen. Ein Drittel der Kinder konsumiert fast täglich ihre Inhalte. Viele empfinden dabei Unwohlsein, da Influencer-Werbung nahtlos integriert ist und häufig als authentisch wahrgenommen wird. 71 % der Kinder äußern Wünsche nach Produkten, die sie in sozialen Netzwerken gesehen haben. Dennoch sprechen Eltern und Pädagogen das Thema Influencer nur selten an, obwohl sie dessen Bedeutung erkennen. Pädagoginnen und Pädagogen setzen sich zunehmend für die Förderung der Medienkompetenz ein.

Bildungsmaßnahmen und Prävention

Die Bildungsdirektion Oberösterreich bietet für Pädagoginnen und Pädagogen Programme zur Förderung der Medienkompetenz an, darunter „Medienfit in der Volksschule“ und Workshops für Lehrkräfte. Es werden auch Elternvorträge organisiert, um Strategien für einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien zu vermitteln. Diese Angebote sollen Kinder und ihre Familien für die Herausforderungen der digitalen Welt sensibilisieren und Handlungskompetenzen fördern, um problematischen Entwicklungen wie Cybermobbing und exzessivem Medienkonsum entgegenzuwirken. Das WHO-basierte Präventionsprogramm „zusammen.wachsen“ unterstützt die soziale und emotionale Entwicklung in Schulen.

Weitere Infos zur Kindermedienstudie 2024