Konferenz in Traunkirchen

Die jährlich stattfindende Konferenz der Landeselementarpädagogik- und Landesbildungsreferentinnen und -referenten wurde diesmal im oberösterreichischen Traunkirchen abgehalten. Sie brachte konkrete Ergebnisse, die auf eine Verbesserung des Bildungswesens in Österreich abzielen. Besonders im Bereich Sonderpädagogik und Inklusion wurden zentrale Beschlüsse gefasst.

Beschlüsse einstimmig gefasst

Bei der Zusammenkunft in Traunkirchen standen wesentliche bildungspolitische Themen auf der Agenda. Oberösterreichs Landesrätin Christine Haberlander betonte, dass alle Beschlüsse einstimmig geäußert wurden. Dem seien allerdings lange und ausführliche Gespräche vorausgegangen, bei denen durchaus auch Kompromisse eingegangen wurden, um Einstimmigkeit zu erreichen. 

Eltern verstärkt in die Verantwortung nehmen

Einer der zentralen Punkte war die Einführung verpflichtender Lehrer-Elterngespräche. Diese Maßnahme soll gewährleisten, dass Erziehungsberechtigte stärker in den Bildungsprozess ihrer Kinder einbezogen werden. Besonders bei wiederholtem Fehlverhalten von Schülerinnen und Schülern wird die rechtliche Verankerung dieser Pflicht geprüft, um den Umgang mit problematischen Situationen zu verbessern. Außerdem soll auch die Möglichkeit von Sanktionen geschaffen werden.

Reform der Sonderpädagogikausbildung

Ein weiterer entscheidender Beschluss betrifft die Wiedereinführung der Sonderpädagogikausbildung. Die Konferenz betonte, dass es dringend notwendig sei, wieder eine spezialisierte Ausbildung für Sonderpädagogik zu schaffen, um auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder besser eingehen zu können. Die Ausbildung wurde 2015 eingestellt. Diese Forderung unterstreicht die Bedeutung eines differenzierten pädagogischen Angebots, um den Herausforderungen der Inklusion gerecht zu werden. 

Finanzierung von Inklusionsmaßnahmen

Ein zentrales Thema war auch die langfristige Finanzierung der Inklusionsmaßnahmen. Die Konferenz kritisierte, dass das Bildungsinvestitionsgesetz keine regelmäßige Anpassung an den Index vorsieht und zeitlich befristet ist, was eine langfristige Planung erschwert. Daher wurde eine Nachfolgeregelung gefordert, die auch jährliche Indexanpassungen beinhaltet. 

Inklusionsfonds gefordert

Die Konferenz forderte die Schaffung eines „Inklusionsfonds“, um eine nachhaltige Finanzierung von Stützkräften im Bereich der Inklusion sicherzustellen. Dies sei entscheidend, um auch in Zukunft ein qualitativ hochwertiges Bildungsangebot gewährleisten zu können. „Länder und Gemeinden brauchen Finanzierungssicherheit“, betonte Niederösterreichs Bildungslandesrätin Christine Teschl-Hofmeister.

Weichenstellung

Die Konferenz der Landesbildungsreferenten in Traunkirchen hat klare Weichen für die Zukunft der österreichischen Bildungslandschaft gestellt. Nun liegt es an den zuständigen Ministerien, diese Beschlüsse umzusetzen.