Mehr als 30 Mio. PCR-Schultests
Zwei verschiedene Tests im Einsatz
Diese Gesamtzahl ist allerdings nicht unbedingt aussagekräftig - grob gesagt kamen bei den PCR-Tests zwei unterschiedliche Testsysteme zum Einsatz. In Wien wurde das gesamte Schuljahr über das "Alles Gurgelt"-Programm der Stadt auch für die Schultests verwendet (ausgenommen die Volksschulen bis Weihnachten). Dafür hatten alle Schülerinnen und Schüler eine Art Schülerkonto bei dem Programm eingerichtet - testete man über dieses Konto, wurde das Resultat als Schultest gewertet. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Schülerinnen und Schüler tatsächlich am jeweiligen Schul-Testtag für den Schulbesuch gurgelten oder ihre Konten etwa abseits davon etwa für einen Test für den Friseurbesuch etc. nutzten.
PCR-Tests des Ministeriums als Screening
Anders beim "Alles Spült"-Programm des Bildungsministeriums, das mehr als Screening-Programm konzipiert war. Hier testeten die Schülerinnen und Schüler in den anderen acht Bundesländern (bzw. bis Weihnachten auch die Wiener Volksschülerinnen und -schüler) einmal bzw. zwischen Semester- und Osterferien zweimal pro Woche an bestimmten Tagen. Nur diese Tests flossen dann in die PCR-Schultestzahlen ein. Selbst wenn etwa ein Antigentest an der Schule positiv ausfiel und der obligatorische PCR-Nachtest ebenfalls eine Infektion anzeigte, schien dieser Covid-Fall nicht in der Schulteststatistik auf.
Wien hat öfter getestet
Weiterer Unterschied zwischen den Programmen: In Wien wurde durchgehend mindestens zweimal pro Woche PCR-getestet, in den meisten anderen Ländern nur zwischen Semesterferien und Osterferien (ansonsten einmal). Dementsprechend unterschiedlich war auch die Positivitätsrate: In Wien fielen knapp 175.000 der 10,2 Mio. Schultests positiv aus, das entspricht einer Rate von 1,7 Prozent.
Weniger positive Tests nach Weihnachten
Deutlich geringer war die Rate zumindest ab Weihnachten in den anderen Ländern. Laut Zahlen der ARGE für molekulare Diagnostik, die ab Jänner die Tests abseits von Wien durchführte, waren etwas mehr als 90.000 der 13,1 Mio. Tests positiv, also etwa 0,7 Prozent.
Interessante Entwicklungen durch Tests aufgezeigt
Trotz der unterschiedlichen Methoden und schwer vergleichbaren Zahlenwerte lassen sich durch die Zahlen aber trotzdem einige interessante Entwicklungen ausmachen. So zeigte sich etwa, dass die Infektionszahlen an den Schulen oft nach Ferien höher lagen als davor. Die Infektionskurven decken sich auch im Großen und Ganzen mit jenen in der Gesamtbevölkerung. "Höhepunkt" war demnach Mitte März mit knapp 20.000 positiven Schultests pro Woche - wobei in dieser Phase auch besonders intensiv (in allen Ländern mindestens zweimal) getestet wurde.
Das verkündete Test-Aus sorgte zuletzt für Kritik
Das erst in der Vorwoche verkündete Test-Aus samt möglichen damit verbundenen Kosten sorgte zuletzt für Aufregung. Das Ministerium muss offenbar trotz des Ausstiegs einen Monat vor Schulschluss einen bestimmten Anteil an Kosten weiter übernehmen.