Mehr Ressourcen für Sprachförderung

Ab dem Schuljahr 2025/26 investiert die Bundesregierung massiv in die schulische Sprachförderung. Die Zahl der Planstellen für Deutschförderung steigt österreichweit von 577 auf 1.324.

Langfristig mehr Ressourcen

Mit diesem Schritt setzt Bildungsminister Christoph Wiederkehr ein neues Finanzierungsmodell um, das langfristig mehr Ressourcen für jene Schulen bereitstellen soll, an denen der Unterstützungsbedarf besonders hoch ist. Der Fokus liegt dabei auf einer gerechteren Verteilung und nachhaltigen Strukturverbesserung.

Gleiche Chancen durch mehr Ressourcen

„Ich hab das immer als ungerecht empfunden, dass es diesen Deckel gibt – dass nicht jedes Kind gleich gefördert werden kann und man damit den Schulen das Problem nur übergibt“, erklärte Bildungsminister Christoph Wiederkehr. Nun werde endlich umgesetzt, was er bereits als Bildungsstadtrat in Wien eingefordert hatte.

Förderbedarf fließt künftig in die Mittelvergabe ein

Das neue System berücksichtigt stärker die realen Herausforderungen vor Ort. Das bedeutet: Schulen mit besonders hohem Anteil an außerordentlichen Schülerinnen und Schülern – also Kindern mit unzureichenden Deutschkenntnissen für den Regelunterricht – erhalten zusätzliche Planstellen. Gleichzeitig schafft das Modell mehr Planungssicherheit, da bisher befristete Programme wie etwa Sondermittel für ukrainische Schüler nun dauerhaft integriert werden.

Konkrete Auswirkungen in den Bundesländern

Alle Bundesländer profitieren vom Ausbau, besonders stark jedoch jene mit hohem Sprachförderbedarf:

  • In Oberösterreich steigt die Zahl der Planstellen von 78 auf 237.
  • In Wien wächst sie von 231 auf 521.

Mit den zusätzlichen Stellen sollen gezielt Förderangebote in kleinen Gruppen, Doppelbesetzungen oder gezielte Sprachfördermaßnahmen umgesetzt werden können.

108 Millionen Euro für schulische Deutschförderung

Insgesamt werden im kommenden Schuljahr 108 Millionen Euro für die Deutschförderung bereitgestellt – das sind 62 Millionen mehr als im Vorjahr. Damit setzt die Bundesregierung auch in Zeiten angespannten Budgets ein deutliches Signal für den Bildungsbereich. Denn: Ohne ausreichende Deutschkenntnisse sei Integration kaum möglich, so Wiederkehr. Sprache bleibe der Schlüssel zu schulischem und gesellschaftlichem Erfolg.

Herausforderungen bleiben bestehen

Derzeit gibt es österreichweit rund 48.400 außerordentliche Pflichtschüler, die nicht ausreichend Deutsch sprechen, um am Regelunterricht teilnehmen zu können – ein Anstieg von 54 Prozent seit 2021. Besonders in Ballungszentren ist der Bedarf hoch. In den ersten Klassen der Volksschulen weisen mittlerweile 23 Prozent Deutschförderbedarf auf.

Qualifiziertes Lehrpersonal weiterhin dringend gesucht

Die Umsetzung der zusätzlichen Förderangebote wird jedoch vom Finden qualifizierten Lehrpersonals abhängen – eine Aufgabe, die im Schatten des bestehenden Lehrkräftemangels nicht leicht sein dürfte. Geplant sind daher zusätzliche Ausbildungsangebote im Bereich Deutsch als Zweit- und Fremdsprache sowie eine Überarbeitung des MIKA-D-Tests, der künftig noch treffsicherer zur Einstufung beitragen soll.