Negative Einschätzung
Die Arbeiterkammer hat in einer seit 2020 laufenden Panel-Befragung über 500 Eltern zu schulbezogenen Themen befragt. Die letzte Befragung stammt vom Jänner diesen Jahres. Dabei zeigt sich, dass Kinder zuletzt schlechtere Noten auf Tests oder Schularbeiten hatten als sonst. Allerdings gaben dies Eltern ohne Studienabschluss mit 43 Prozent deutlich öfter an als Eltern mit Akademiker-Ausbildung: Dort waren es nur 27 Prozent. Viele Kinder sind in Zeiten von Lockdown oder Distance Learning offensichtlich völlig auf sich allein gestellt gewesen, sagt Dr. Philipp Schnell von der Arbeiterkammer:
Vor allem heuer zeigt sich, dass die befragten Eltern eine deutlich negativere Notentwicklung bemerkten als noch im Februar 2021, damals waren es nur 26 Prozent, dieser Wert ist allerdings ziemlich nach oben gegangen:
Dazu passt ins Bild, dass die psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen durch die Pandemie gelitten hat: Auf die Frage, ob ihre Kinder im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie generell verängstigter ist, antworteten im Oktober 2020 etwa 30 Prozent mit „etwas mehr“ oder „viel mehr“. Allerdings haben sich diese Werte ständig verändert: Sobald es Lockdowns gab, sind sie im Vorjahr bei den Befragungen gestiegen. Gab es Lockerungen, sanken die Werte. Bei der jüngsten Befragung im Jänner lag der Anteil allerdings bereits bei 44 Prozent.
Mehr oder weniger Veränderung hat es beim Thema Schulangst gegeben: Hier veränderten sich die Werte seit dem Vorjahr kaum. Derzeit geben 29 Prozent der Eltern an, dass ihre Kinder nicht mehr in die Schule gehen wollen, im Februar 2021 waren es noch 26 Prozent. Große Angst sehen Eltern auch vor Prüfungen bzw. Schularbeiten: Hier hat sich der Wert von zuletzt 39 Prozent im Februar 2021 auf 43 Prozent im Jänner 2022 geändert.
Wichtig wäre jetzt, so der Experte der Arbeiterkammer, dass die zusätzlichen Lern und Förderstunden für einen längeren Zeitraum bereitgestellt werden. Außerdem müsse man einen Chancen-Index nach sozialen Kriterien umsetzen, bei der etwa Schulen in schlechteren Lagen zusätzliche Mittel erhalten.