Novelle für weniger Zettelwirtschaft an Schulen

Mit einem Digitalisierungspaket, das nun vom Bildungsministerium in Begutachtung geschickt worden ist, soll die Zettelwirtschaft zu Schulbeginn für Lehrer und Eltern weniger werden. Darin vorgesehen sind etwa ein digitaler Schülerausweis, digitale Zeugnisse und Vereinfachungen bei der Datenerfassung. Die Begutachtung läuft bis 26. Juni, beschlossen werden soll das Paket im letzten Plenum vor der Sommerpause Anfang Juli.

Digitale Services sollen kommen

Weniger analog, mehr digital. Damit will das Ministerium laufende Vorgänge an Schulen erleichtern. Der digitale Schülerausweis soll etwa als Handy-App ausgerollt werden. Die sogenannte "edu.digicard" soll ähnlich funktionieren wie der elektronische Führerschein und andere Nachweise im Rahmen der digitalen Ausweisplattform. Seit März 2023 läuft dazu ein erfolgversprechender Pilotversuch, betonte das Ministerium.

Amtssignierte Jahres- und Abschlusszeugnisse, jederzeit abrufbar

Von Jahres- und Abschlusszeugnissen sollen neben der Papier- automatisiert auch amtssignierte elektronische Versionen zur Verfügung stehen, die jederzeit im Urkundenarchiv des Bildungsportals abgefragt werden können. Außerdem sind Vereinfachungen bei der Schulanmeldung und beim Schulwechsel geplant: Bei der erstmaligen Anmeldung in einer österreichischen Schule müssen Meldezettel, Passfoto und andere Nachweise nicht mehr in Papierform bei der neuen Schule vorgelegt und im Sekretariat aufwendig händisch erfasst werden. Stattdessen sollen Informationen und Fotos für den Ausweis automatisiert aus den staatlichen Registern kommen, bei einem Schulwechsel müssen sie künftig nicht noch einmal erfasst werden. Beim Antrag auf Schülerfreifahrt, zur Mitversicherung bei den Erziehungsberechtigten oder für den Familienbeihilfebezug soll auch keine Schulbesuchsbestätigung in Papier mehr nötig sein.

Grundlage für ein "Finanzonline für die Schulverwaltung"

Die benötigten E-Government Services bekommen Lehrpersonal, Eltern und Schülerinnen und Schüler unabhängig von der Schulart über das Bildungsportal - bildung.gv.at, alle genutzten Verfahren und Services sind laut Bildungsressort schon länger bei Bund, Ländern, Städten und Gemeinden im Einsatz. Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrende würden von den geplanten Vereinfachungen in Verwaltung und Kommunikation "rasch und spürbar profitieren", so die Erwartung von Bildungsminister Martin Polaschek. Man schaffe damit "die Grundlage für ein Finanzonline für die Schulverwaltung", so der Minister.

Quelle: APA Science