Reform der Lehrerausbildung startet doch ein Jahr später
Ausbildung künftig näher an der Praxis
Derzeit dauert die Lehrerausbildung für die Primarstufe (v.a. Volksschule) vier Jahre Bachelor plus ein Jahr Master. Bei der Sekundarstufe (Mittelschule, AHS, BMHS) sind es vier Jahre Bachelor plus zwei Jahre Master, künftig soll es für diese Gruppe also ein Jahr weniger sein. Die Ausbildung soll zudem praxisnäher und der Master besser berufsbegleitend studierbar und "entschlackt" werden. So sollen etwa Doppelungen bei Bildungswissenschaften in Bachelor und Master wegfallen, betonte Bildungsminister Martin Polaschek im Foyer nach dem Ministerrat. Auch neue Möglichkeiten wie das Studium von Fächerbündeln wie MINT (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) anstelle eines Einzelfachs sind in der Sekundarstufe vorgesehen.
Die Thematik ist komplex, daher wird verschoben
Mit der Reform werde eine der weltweit längsten Lehrerausbildungen verkürzt, so Polaschek. "Wir schaffen damit ein modernes Studium, das den Ansprüchen und Erfordernissen der Schule im 21. Jahrhundert gerecht wird, natürlich bei entsprechender Bewahrung der hohen Qualität." Die Verschiebung des Starttermins begründete Polaschek mit der Komplexität des Vorhabens: Immerhin müssten in der Sekundarstufe, wo die Ausbildung in Verbünden von Unis und PH mehrerer Bundesländer organisiert ist, alle Institutionen gleichlautende Studienpläne entwickeln. In der Volksschule, wo jede PH einzeln die Curricula entwickelt, soll aber schon 2025/26 begonnen werden können.
Änderung ursprünglich für diesen Herbst angepeilt
Die Pläne für die Reform waren schon seit Längerem auf dem Tisch gelegen. Ursprünglich hatte Polaschek die Umstellung der Ausbildung bereits für Herbst 2024 angepeilt, lange gab es allerdings Widerstand vom grünen Koalitionspartner. Im Jänner wurde der Begutachtungsentwurf schließlich im Ministerrat abgesegnet.