Schulbuchaktion - Budget steigt im kommenden Schuljahr erneut
Auch dem Volksschulbereich kommt die Budgetsteigerung zugute
Nachdem bei der Schulbuchaktion die Preise gedeckelt sind und auch nicht valorisiert werden, hat die hohe Inflation auf die Preise der dort verfügbaren Bücher und Bildungsmedien keine Auswirkungen. Die Preissteigerungen bei Papier, Energie, Logistik und Personal können von den Schulbuchverlagen nicht weitergegeben werden. Dort sieht man deshalb auch heuer wieder Gesprächsbedarf mit dem Familienministerium. "Gerade für die kleinen Verlage ist das existenzbedrohend", betont Maximilian Schulyok, Geschäftsführer des Österreichischen Bundesverlag (ÖBV).
Schulbuchaktion seit 1972
Die Schulbuchaktion wurde 1972 unter dem Titel "Gratis-Schulbuch" gestartet. Um die steigenden Kosten einzudämmen, wurden ab 1995 allerdings Höchstbeträge pro Kopf und Schulform festgelegt. Zusätzlich gab es bis 2011 einen Selbstbehalt von zehn Prozent. Schüler-, Eltern- und Lehrervertreter hatten wiederholt beklagt, dass Eltern wegen der zu geringen Dotierung der Schulbuchaktion immer öfter für Schulbücher bezahlen müssen.
2021 erste Erhöhung seit zehn Jahren
Für 2021 wurden die Mittel aus dem Familienlastenausgleichsfonds (FLAF) schließlich zum ersten Mal nach zehn Jahren erhöht, und zwar um 12,6 Mio. Euro. Schwerpunkt war damals die Sekundarstufe 2 (AHS-Oberstufen, BMHS). Für 2022 gab es ein weiteres Plus von sechs Mio. Euro, der Fokus lag auf der Sekundarstufe 1 (v.a. AHS-Unterstufe, Mittelschule).
Weitere Millionen fürs nächste Jahr
2023 gibt es nun 7,4 Mio. Euro zusätzlich, wovon vor allem die Primarstufen profitieren: An den Volksschulen steigt damit das Grundlimit von 50 auf 55 Euro, an den Sonderschulen von 75 auf 85 Euro. Für Mittelschulen und AHS-Unterstufen liegt das Basislimit seit der Erhöhung des Deckels mit dem aktuellen Schuljahr (exklusive Religion, Ethik, Digital) bei 105 Euro, an den mittleren und höheren Schulen (AHS-Oberstufe, BMHS) sind es seit vergangenem Schuljahr zwischen 115 und 195 Euro.
Minister heben Stärkung des Digitalbereichs hervor
Familienministerin Susanne Raab und Bildungsminister Martin Polaschek hoben in einer gemeinsamen Aussendung vor allem die Stärkung des digitalen Lernens durch die aktuelle Erhöhung hervor. Immerhin seien die Schulen "so digital wie noch nie", so Polaschek mit Verweis auf das neue Pflichtfach "Digitale Grundbildung", günstige Laptops für Schülerinnen und Schüler und die Verankerung von digital-innovativem Lernen als didaktischem Grundsatz in den neuen Lehrplänen von Volks-, Mittelschulen und AHS-Unterstufen.