Sonderpädagogik - Verfahren soll einheitlich und schneller werden
Neue Richtlinien noch dieses Jahr
Vorliegen soll die Neufassung des Rundschreibens "Richtlinien zur Organisation und Umsetzung der sonderpädagogischen Förderung" laut der Anfragebeantwortung durch Ressortchef Martin Polaschek im Laufe des Jahres 2024. Die Ergebnisse der SPF-Studie sollen auch in den Nationalen Aktionsplan Behinderung 2022-2030 einfließen, dafür wurde eine Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern des Ministeriums, der Bildungsdirektionen und Inklusionsforscherinnen und -forschern eingerichtet.
Neue Lehrpläne "in the making"
Aktuell wird laut Anfragebeantwortung außerdem an neuen kompetenzorientierten Lehrplänen für den sonderpädagogischen Bereich gearbeitet, die ein gemeinsames Lernen von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung unterstützen sollen. Dafür sollen auch die Stundentafeln angepasst werden. Derzeit werden auch Lehrpläne für das Unterrichtsfach Österreichische Gebärdensprache entwickelt.
Zu wenige Lehrplanstellen
Derzeit gibt es nur für 2,7 Prozent der Schüler bis zur 9. Schulstufe zusätzliche Lehrerplanstellen. Rechnet man hierbei die AHS-Unterstufen und die 9. Schulstufe in den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) heraus, in denen üblicherweise keine SPF-Schüler beschult werden, kommt man laut Anfragebeantwortung auf einen Wert von 3,65 Prozent aller Schüler in den Pflichtschulen (v.a. Volks-, Mittel- und Sonderschulen). In der Praxis haben laut der jüngsten Studie aber 4,5 Prozent der Pflichtschülerinnen und -schüler einen SPF.
Vorgesehen ist der Status SPF dann, wenn Kinder und Jugendliche wegen einer längerfristigen körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigung dem Unterricht nicht ohne sonderpädagogische Förderung folgen können. Sie können dann durch spezielles Lehrmaterial oder entsprechende Lehrer gefördert oder in einem oder mehreren Fächern nach dem Lehrplan einer niedrigeren Schulstufe oder anderen Schulart unterrichtet werden.