Sprachsensibler Unterricht in allen Fächern
Sprachsensibler Unterricht bedeutet, dass Lehrende neben dem Fachwissen, auch die Sprache dazu kontinuierlich aufbauen. Dazu ist es notwendig zu beobachten, welche sprachliche Kompetenz bringen die Schülerinnen und Schüler mit und wie kann der Unterricht den weiteren Aufbau der Bildungssprache unterstützen.
Bildungssprache ist jene Sprache, die beim Lernen in der Schule bzw. in der Ausbildung verwendet wird. Schülerinnen und Schüler müssen Sachtexte verstehen und sich fachgerecht, präzise und situationsadäquat ausdrücken können, um zum Beispiel Textbeispiele zu lösen.
Zu diesem Thema hat das Österreichische Sprachen-Kompetenz-Zentrum (ÖSZ) im Auftrag des Bildungsministeriums in Graz eine zweitägige Konferenz durchgeführt. 130 Bildungsexperten und Pädagoginnen und Pädagogen aus dem In- und Ausland sind der Einladung gefolgt.
Im Fokus der Konferenz stand die Frage, inwieweit Pädagogische Hochschulen und Universitäten Sprachsensiblen Unterricht bereits in der Aus- und Fortbildung berücksichtigen und welche Maßnahmen Schulen und Schulbehörden setzen mit dem Ziel, dass Lehrerkräfte aller Schulfächer ihren Unterricht auf fachliche UND sprachliche Lernziele ausrichten.
Der Grundstein für sprachsensiblen Unterricht ist mittlerweile gelegt, jetzt gilt es in die Breite und Tiefe zu kommen. "Ich glaube die grundsätzliche Idee des sprachsensiblen Unterrichts hat sich jetzt soweit durchgesetzt. [...] Jetzt kommt die mühevolle Arbeit, das Schritt für Schritt in jedem Fach und für die Lerngegenstände auszuarbeiten", so Dr. Michael Becker-Mrotzek von der Uni Köln.
Auf der Plattform www.sprachsensiblerunterricht.at des ÖSZ findet man bereits eine Fülle an Informationen, sprachsensible Unterrichtsmaterialien sowie Good Practice Beispiele.
In der folgenden Playlist können Sie die drei Vorträge sowie eine Interview- und Diskussionsrunde von der Tagung nachsehen. Zudem finden Sie unterhalb ein Interview mit Carla Carnevale vom ÖSZ aus dem Jahr 2016 zum Thema "Sprachsensibler Unterricht".