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Hasenjagd: Lernen aus der Vergangenheit
Die “Mühlviertler Hasenjagd” war die zynische Bezeichnung des NS-Regimes für eine grausame Treibjagd auf Menschen. 500 Häftlinge (vorwiegend sowjetische kriegsgefangene Offiziere) haben am 2. Februar 1945 versucht, aus dem Konzentrationslager Mauthausen zu fliehen. Sie wollten dem sicheren Tod durch Genickschuss entkommen. Bei Schnee und Minusgraden machten Sie sich in der Nacht vom 1. auf 2. Februar auf, um aus dem (Todes)-Block 20 auszubrechen. Daraufhin leitete die SS eine Großfahndung ein, an der sich neben der Gendarmerie und Wehrmacht auch zahlreiche Zivilpersonen beteiligten. Fast alle Geflüchteten wurden wiederergriffen, die meisten noch an Ort und Stelle ermordet. Dieses Kriegsverbrechen - eine beispiellose Such- und Mordaktion - ging als “Mühlviertler Hasenjagd” in die Geschichte ein.
Nikolai und Michail überlebten die Hasenjagd im Heuboden-Versteck
Michail Rybtschinskij und Nikolai Zimkolo waren Teil der 500 Häftlinge, die versuchten, dem Todesblock in Mauthausen zu entkommen. Sie überlebten die Flucht dank einer ganz besonderen Familie: Der Familie Langthaler aus Schwertberg.
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Bundesweite Fördermaßnahme für Schulen: Mobilitätszuschuss für Gedenkstättenbesuche
Mauthausen - Gusen - Melk - Ebensee
Im Jahr 2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs, die Befreiung vom Nationalsozialismus und die Wiederherstellung eines demokratischen Österreichs zum 80. Mal. Der Besuch von KZ-Gedenkstätten ermöglicht es jungen Menschen, die Konsequenzen totalitärer Ideologien besser zu verstehen und Demokratie sowie Toleranz als zentrale Werte zu verinnerlichen. Erst die Befreiung von der NS- Herrschaft führte zu einem demokratischen, neutralen Österreich und zum Beitritt zum Friedensprojekt Europäische Union. Das BMBWF unterstützt den Besuch der Gedenkstätten Mauthausen und Gusen sowie der Außenlager-Gedenkstätten Ebensee und Melk mit einem Mobilitätszuschuss von € 500 bzw. € 250 pro Klasse der 8. Schulstufe.
Aufgrund einer Kooperation mit dem Land Salzburg können Schulen aus Salzburg eine 100 % Förderung der Reise- und Vermittlungskosten beantragen.
Filmrestaurierung im Fokus
So wurde der Film für das Kino von heute aufbereitet!
“Hasenjagd – Vor lauter Feigheit gibt es kein Erbarmen” kehrt 30 Jahre nach seiner Premiere in digital restaurierter Form auf die Leinwand zurück! Dank der aufwendigen Digitalisierung durch das Filmarchiv Austria erstrahlt der Film in neuer Qualität – mit beeindruckenden Details, die zuvor verborgen blieben.
Filmtrailer restaurierte Fassung
Vor lauter Feigheit gibt es kein Erbarmen - unter diesem Titel wurde die furchtbare Treibjagd und Mordaktion filmisch aufgearbeitet. Das Drama wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Regisseur und Drehbuchautor Andreas Gruber erhielt noch im Erscheinungsjahr 1994 den Kulturpreis des Landes OÖ für Filmkunst. Anlässlich des Gedenkjahres “80 Jahre Kriegsende” wurde der Film restauriert. Altersempfehlung: Ab 12 Jahren. Ab 2. Februar 2025 in zahlreichen Programmkinos österreichweit zu sehen!
Filmpremiere eines Klassikers
Ein Film, der unter die Haut geht! Die digital restaurierte Fassung von "Hasenjagd – Vor lauter Feigheit gibt es kein Erbarmen" feierte am 1. Februar im Programmkino Wels Premiere – und bewegte das Publikum tief. Eindrücke von der Premiere, Reaktionen des Publikums und ein Blick auf die restaurierte Fassung!
Dreitägige Lehrer:innen-Fortbildung an der Gedenkstätte Mauthausen-Gusen in OÖ
Das sogenannte “Zentrale Seminar 2025” findet vom 13. bis 15. November an der Gedenkstätte Mauthausen-Gusen in Oberösterreich statt. Entsprechend des Jahresschwerpunkts von ERINNERN:AT behandelt die dreitägige LehrerInnenfortbildung heuer das Thema „Orte der Befreiung – Orte der Erinnerung – Orte des Lernens?"