Cybermobbing "Boost" durch Pandemie

Am 8. Februar ist der Safer Internet Day und dieser steht heuer unter dem Motto „Cybermobbing“. Aus diesem Grund hat das Institut für Jugendkulturforschung für saferinternet.at eine online Befragung von 400 Jugendlichen im Alter zwischen 11 und 17 Jahren durchgeführt.

Wir sehen ganz klar, dass das Cybermobbing durch die Pandemie und durch das Distance Learning zugenommen hat.

Barbara Buchegger , saferinternet.at

Die Täter sind den Opfern meist bekannt

Cybermobbing ist ein Begriff, mit dem bereits viele Jugendliche konfrontiert werden. Saferinternet.at hat es sich deshalb zur Aufgabe gmacht, dem Thema auch wissenschaftlich zu begegnen und mittels Erhebungen zu beobachten. So gaben in der Befragung 17 Prozent der Jugendlichen an, schon einmal selber als Opfer betroffen gewesen zu sein, 10 Prozent gaben an, Täter oder Täterin gewesen zu sein und 42 Prozent haben angegeben, schon Zeuge oder Zeugin von Cybermobbing gewesen zu sein.
Rund drei Viertel der Betroffenen haben außerdem angeben, den oder die Täter zu kennen.
Wenn Personen von dieser Form des Mobbing betroffen sind, kommen die Täter meist aus dem Umfeld. Was hier besonders auffällt ist, dass die meisten der Befragten angeben haben, dass die Täter aus dem Schulumfeld kommen.

Distance Learning als Cybermobbing "Booster"

Im Rahmen der Befragung wurde festgestellt, dass die Pandemie und das Distance Learning als Treiber von Cybermobbing gelten. Rund ein Drittel der Jugendlichen hat angegeben, dass das Mitlernen beim Fernunterricht schwer gemacht wurde, ganze 22 Prozent wurden im Fernunterricht verspottet und das auch vor den Augen der Lehrkräfte.
Barbara Buchegger meint dazu: „Das ist eine neue Dimension und das ist etwas, worauf Pädagoginnen und Pädagogen künftig noch besser schauen sollen und auch vorbereitet werden müssen“.

Schule als Ort der Lösung

Weil in der Befragung der Jugendlichen herausgekommen ist, dass die Schule oft als Ort des Geschehens ausgemacht werden kann, setzt saferinternet.at es sich zur Aufgabe, die Schule auch als Ort der Problemlösung zu gestalten.

Lehrkräfte sensibilisieren und einladen

Die Schule ist im Falle von Cybermobbing auf alle Fälle ein Ort, wo man Hilfe bekommen kann. Und das wurde auch mit der Studie bestätigt. 58 Prozent der befragten Jugendlichen gaben an, schon über Cybermobbing informiert gewesen zu sein und der Großteil davon wurde über dieses Thema über die Schule aufgeklärt.
"Das freut uns sehr, das ist eine deutliche Verbesserung!", sagt Barbara Buchegger. "Denn je mehr die Jugendlichen und auch die Lehrkräfte wissen, dass es Personen gibt, die man ansprechen kann, desto früher melden sich die Betroffenen an die Lehrkräfte", so Buchegger weiter.

Aktiv gegen Cybermobbing

Auf der Internetseite von saferinternet.at findet man vor allem im Monat Februar eine Vielzahl an Lehrmaterialien zur Verwendung im Unterricht. Sei es eine Schnitzeljagd, verschiedene Quiz oder die brandneue Broschüre über Cybermobbing, über die wir in einer Edustory schon berichtet haben (siehe weiterführender Link am Ende dieser Seite).