Ein Jahr Wissenschaftsbotschafter
Das Ziel der Initiative ist, durch persönlichen Kontakt mit Wissenschaftern mehr über den Beruf, persönliche Erfahrungen, Herausforderungen, Arbeitsmethoden und die Funktion von Forschung zu zeigen. Dies soll gleichzeitig auch der Wissenschaftsskepsis entgegenwirken. Österreich liegt dabei in Europa von 27 Ländern an der 25. Stelle, also weit unten. Als Erfolgsbeispiel gilt Portugal.
Schüler, Lehrer und Forscher profitieren
2023 fanden in ganz Österreich 309 Schulbesuche statt. 88 in Wien, gefolgt von Niederösterreich mit 61 und Oberösterreich mit 36. Insgesamt wurden 7700 Kinder und Jugendliche in ganz Österreich erreicht. Die meisten Besuche fanden in der Sekundarstufe II statt. Aber auch die Primarstufe wurde 72mal besucht. Laut Aussage von Ursula Magthuber kommen die Besuche sehr gut an. Schülerinnen und Schüler haben demnach entweder den besten Schultag erlebt oder warten schon auf den nächsten Besuch. Es gibt auch den Wunsch, Wissenschaftsvermittlung im Lehrplan zu verankern. Laut Aussage von Stefan Wallner hat sich auch die Kommunikation von Wissenschaft und Forschung nach außen verbessert. Beispiele, wie Forschung unseren Alltag bereichert.
Tendenz steigend
2024 fanden bereits 39 Schulbesuche statt. 108 sind schon vereinbart und 112 noch in der Terminfindung. Terminfindungen können allerdings manchmal ein Problem werden, wie zum Beispiel in Vorarlberg, wo der Aufwand zu groß wäre.
Flexibilität in der Auswahl
Es gibt mehrere Optionen. Der thematische Schwerpunkt kann entweder von der Klasse festgelegt werden oder die Schule bucht einen von 160 thematischen Workshops. Alle Buchungen sind über die Young Science Plattform möglich.
Unterstützung für Forschende
Als Vorbereitung auf den Schulbesuch wurden auch umfangreiche Unterstützungsmaßnahmen wie Trainings, individuelles Coaching und Vernetzungstreffen für die Forschenden zur Verfügung gestellt. Auch Unterrichtsmaterialien wie „Talking Science“ mit einem Leitfaden für die Forschenden helfen bei der Vorbereitung des Schulbesuchs.
Austausch als größte Motivation
Ende 2023 gab es zusätzlich eine Online-Befragung unter den Wissenschaftsbotschaftern, um Erkenntnisse zu ihren Motiven und Erfahrungen zu sammeln. Als zentrales Motiv wurde der direkte Austausch mit Kindern und Jugendlichen, die verständliche Vermittlung und vor allem das Wecken von Begeisterung für Forschung bei junge Menschen als Hauptmotiv angegeben.
Mehr Wissenschaft kommunizieren
Laut der Ursachenstudie sind neben historischen Gründen die Kommunikation von Forschung nach außen einer der Gründe für Wissenschaftsskepsis. Es wird jetzt stark daran gearbeitet, diese niederschwellig an die Öffentlichkeit zu vermitteln. Dafür soll es in der nächsten Leistungsvereinbarung mehr Raum für Wissenschaftskommunikation geben, so Martin Polaschek.