Lernen muss krisensicher werden

Wie die Corona Pandemie Bildungssysteme weltweit verändert, wurde durch die OECD Studie „Schooling disrupted, school rethought: How the covid 19 pandemic is changing education“ ermittelt. Wir haben mit OECD Bildungsdirektor Andreas Schleicher über die Ergebnisse gesprochen.

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„Hybrid-Modell“ aus Lernen im Klassenzimmer und Online-Unterricht

Die Corona Krise hat in der Bildung eine Denkumkehr gebracht. Die Bildungsorganisation aus dem 19. und 20. Jahrhundert wird in Zukunft von einer Mischform aus Präsenz- und Onlineunterricht abgelöst. In der OECD-Studie „Schooling disrupted, school rethought: How the covid 19 pandemic is changing education“ haben rund 57 Prozent der Staaten angegeben, dass nach der Wiederöffnung der Schulen ein Hybrid-Modell aus Lernen im Klassenzimmer und Fernlehre praktiziert werden solle. 

Das neue „Hybrid-Modell“ will auf die Stärken der digitalen Technologie setzen und das Lernen somit interaktiver gestalten. Laut OECD Bildungsdirektor Andreas Schleicher liege die große Chance darin, Lernen stärker zu personalisieren.

„Es wird in Zukunft zwei Arten von Lernen geben: Das Lernen zu Hause bzw. online, welches der reinen Wissensvermittlung dient und das Lernen in der Schule, welches als Raum zur Interaktion dient. Hier können Schüler Fragen stellen, mit den Lehrkräften diskutieren und gemeinsam an Projekten arbeiten“

Andreas Schleicher

Die Technologie solle und könne laut Schleicher den Schülern in Zukunft helfen, ihr eigenes Lernen besser zu gestalten und zu organisieren.

Keine Angst vor der Technologie

Nur etwa 25% der Studienteilnehmer*innen sehen die Vergangenheit so wie die Zukunft. Die Technologie habe die Schulen in der Pandemie überwältigt, werde aber die neue Norm werden, lautet der Tonus. Insgesamt erkenne man die Stärken der digitalen Technologie.

„Ich glaube auch, dass Technologie in Zukunft noch besser genutzt wird. Derzeit wird Technologie nur dazu genutzt, den traditionellen Unterricht technologisch zu unterstützen, aber ich glaube, die Zukunft schafft es auch, das Lernen wesentlich interaktiver zu gestalten.“

Andreas Schleicher

Corona-Krise als Treiber technologischer Innovationen

Die Corona-Krise hat Bildungssysteme weltweit vor große Herausforderungen gestellt. Technologie sei in der Bildung zuvor eine Randerscheinung gewesen, jetzt werde sie vielmehr als Zusatzinstrument gesehen und die Pädagog*innen beginnen umzudenken, meint der OECD-Bildungsdirektor.

„Es hat einen enormen Mentalitätswandel gegeben. Vielen Lehrkräften und Schulleiter*innen ist bewusst geworden: Wir sind Gestalter von innovativen Bildungssystemen“

Andreas Schleicher

„Schooling disrupted, school rethought: How the covid 19 pandemic is changing education“ 

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