Einstellungssache

Die Waschmaschine – das mir unbekannte Wesen. Der runde Knopf links dient durch Drücken zum Ein- und Ausschalten, durch Drehung sind 14 verschiedene Optionen einstellbar. Über die Bedienfläche rechts sind noch einmal je nach Vorauswahl zahlreiche Einstellungen möglich, so viel habe ich verstanden. Ein genaues Studium der Bedienungsanleitung ist noch nicht erfolgt.
Gestern wollte ich nach Programmierung eines Waschvorgangs noch selbst ein Wäschestück in die Trommel geben und musste einmal mehr feststellen – und ich oute mich jetzt – dass ich ohne „fremde“ Hilfe genau eine Standardeinstellung durchführen kann und damit die vielseitigen Möglichkeiten unserer Waschmaschine nicht einmal ansatzweise auszunutzen imstande bin – noch nicht.
Die Programmierung eines Waschvorgangs ist Einstellungssache. Einstellungssache ist aber auch, wie sehr ich mich im Alltag darum bemühe, bestimmte Handlungsabläufe ausführen zu können – oder eben nicht. Es hat durchaus auch Vorteile, wenn ich nicht alles kann. Und so gibt es Lebensbereiche, die im Sparprogramm ablaufen und maximal der Speed- oder der Eco-Modus zur Anwendung kommen.
Das erscheint hin und wieder und situationsbezogen durchaus gut und wichtig, solange es nicht die Standardeinstellung im Leben ist. Um allen uns innewohnenden Fähigkeiten gerecht zu werden, brauchen wir unbedingt auch jene Phasen, in denen wir diese aktivieren, auf Touren bringen und unsere Potenziale voll entfalten können. Und beides – Spar- und Turbo-Modus – sollten wir auch anderen zugestehen.