Rohrstaberl und Klingelbeutel
Lehrerinnen und Lehrer genossen kein sehr hohes Ansehen
Wenn wir von der guten, alten Zeit sprechen, denken wir vermutlich eher nicht an die Schulzeit. Denn die war im 19. Jahrhundert tatsächlich alles andere als gut. Zumindest für die Lehrerinnen und LEhrer. Von ihrem kärglichen Lohn konnten sie ihre oft kinderreichen Familien kaum ernähren. Ihr Ansehen war vor allem unter der Landbevölkerung nicht gerade hoch. Dort war man der Meinung, man nehme ihnen die wertvolle Arbeitskraft für so unnötige Dinge wie Lesen und Schreiben.
Von Kindern gefürchtet
Unter den Kindern waren die Lehrerinnen und Lehrer zumeist als Respektspersonen angesehen – und ebenso gefürchtet. Aus gutem Grund. Denn die Züchtigungs- und Disziplinierungsmaßnahmen waren unter heutigen Gesichtspunkten grausam, autoritär und verroht.
Interessantes Schulmuseum
Das Schulmuseum in Bad Leonfelden gibt einen guten Einblick in das Schulwesen der letzten fünf Jahrhunderte. Das „Domus Disciplinae“ existiert an dieser Stelle seit 1577 und gilt als das zumindest in Oberösterreich älteste erhalten gebliebene Schulgebäude. Im original erhaltenen Klassenraum kann man sich in die Zeit zurückversetzen, als Rohrstaberl, Scheitelknien, Schiefertafel und Co Bestandteil einer jeden Schulausstattung waren.
Schulstunde von damals selbst erleben
Besonders für Volksschülerinnen und -schüler der 3. und 4. Klassen sowie Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I ist so eine Unterrichtsstunde sicher ein Erlebnis. Führungen mit erfahrenen Kulturvermittlerinnen und Kulturvermittler geben einen spannenden Einblick in die Geschichte der Schule – oder konzentrieren sich auf Wunsch auch auf Teilaspekte. Eine sicher interessante Exkursion für Lernende und Lehrende gleichermaßen.
Mehr Informationen zum Schulmuseum Bad Leonfelden gibt es unter diesem Link.