Noten werden von Schülerinnen und Schülern ernstgenommen
Noten lassen nicht kalt, spornen aber auch nicht an
Für die Studie wurden rund 700 Schülerinnen und Schüler zwischen zehn und 19 Jahren im März und April online befragt. Wenig überraschend: Nur rund sechs Prozent nehmen Noten weniger oder gar nicht ernst. Für ein Viertel sind sie dagegen "sehr wichtig", für 44 Prozent "wichtig" und für ein weiteres Viertel "einigermaßen wichtig".
Noten werden als gerecht empfunden
Von ihren Lehrkräften fühlen sich die Jugendlichen dabei im Großen und Ganzen fair behandelt: Rund die Hälfte empfindet ihre Noten "sehr gerecht" oder "gerecht", knapp 35 Prozent zumindest "einigermaßen gerecht". Am ehesten unfair behandelt fühlten sie sich in den Hauptfächern Englisch, Mathematik und Deutsch.
Frustration, Traurigkeit und Ärger als Reaktion auf schlechte Noten
Kalt lassen schlechte Noten die Schülerinnen und Schüler nicht: Mit Abstand häufigste Reaktionen (Mehrfachnennungen möglich) sind dann Frustration (54 Prozent), Traurigkeit (45 Prozent) und Ärger (37 Prozent), weit dahinter dann Zorn und Angst (je 16 Prozent). Als Ansporn betrachten sie lediglich zwölf Prozent, acht Prozent sind sie gleichgültig.
Als Folgen einer schlechten Note steigt die Angst vor der nächsten Prüfung (40 Prozent), sinkt der Freizeitgenuss (31 Prozent) und wächst die Furcht vor der Reaktion der Eltern (25 Prozent). Knapp ein Fünftel kann eine schlechte Note verdrängen.
Kein Ansporn bei guten Noten
Aber auch gute Noten spornen umgekehrt nicht unbedingt an - lediglich 19 Prozent sahen dies so. Vielmehr sorgen sie für Zufriedenheit (63 Prozent) bzw. Dankbarkeit und Erleichterung (48 Prozent).
Schlechte Leistungen sehen die Schülerinnen und Schüler durchaus selbstkritisch: Knapp die Hälfte macht dafür mangelndes Lernen verantwortlich, jeweils rund ein Drittel schlechte Konzentration bzw. Prüfungsangst oder Zeitdruck. Klassische Ausreden wie "Die Lehrkraft mag mich nicht" landen erst weit dahinter (12 Prozent).
Ob eine Schule ohne Noten funktionieren kann, das haben wir in diesem Gespräch mit Philippe Wampfler versucht herauszufinden.