Häuslicher Unterricht - ein Einblick
Häuslicher Unterricht, das bedeutet für Kerstin Brandmayr nicht, Schule "nachspielen" daheim auf dem Küchentisch. Häuslicher Unterricht heißt für sie: Man hat die ganze Welt zur Verfügung, das heißt, den Kindern die Welt zu eröffnen, ihnen zu zeigen, was alles möglich ist und ihnen auch außerhalb der Schulmauern die bestmögliche Schulbildung auf den Weg mitzugeben.
Nicht jeder Mensch ist dafür gemacht, dass er um 7:30 Uhr in der Schule anfängt. Da kann man im häuslichen Unterricht wesentlich mehr Rücksicht darauf nehmen.
Der Wunsch nach häuslichem Unterricht muss definitiv vom Kind ausgehen, sagt Brandmayr. Kindern könne man nichts aufzwingen. Erst in dem Moment, wo das Kind sagt, es könne sich vorstellen, lieber zu Hause zu lernen, kann man als Elternteil das Vertrauen haben um zu sagen: "Ja, ich schaffe das!"
Brandmayr warnt allerdings auch davor, den Aufwand des häuslichen Lernens zu unterschätzen. Die Kinder stehen definitiv im Mittelpunkt. Und auch den Druck auf die Kinder bestreitet Brandmayr nicht. Denn mit der Externisten-Prüfung am Ende des Schuljahres haben sie nur eine einzige Gelegenheit, ihr daheim erworbenes Wissen unter Beweis zu stellen. Wer sich gemeinsam mit seinem Kind darauf einlässt, ist Brandmayr überzeugt, wird beim häuslichen Unterricht erfolgreich sein.