Wie Suizid verhindert werden kann
Beziehungen entscheidend
Oberreiter betonte den entscheidenden Einfluss von Beziehungen und ehrlicher Kommunikation im Umgang mit gefährdeten jungen Menschen. Besonders hob er hervor, dass Suizid selten ein tatsächlicher Todeswunsch ist, sondern meist der Versuch, unerträgliche Lebenssituationen zu beenden.
Einsamkeit größte Gefahr
Oberreiter erklärte, dass Einsamkeit einer der größten Risikofaktoren für suizidale Gedanken ist. Besonders Jugendliche, die sich zunehmend zurückziehen und keine Perspektive mehr sehen, benötigen gezielte Unterstützung. Dabei sei es entscheidend, auf sie zuzugehen – auch dann, wenn sie selbst keinen sozialen Kontakt mehr suchen. Einfühlsame Gespräche, in denen echte Emotionen geteilt werden, könnten ein erster Schritt sein, um Hoffnung zurückzugeben und professionelle Hilfe anzubieten.
David Oberreiter ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeut an der Kepler Universitätsklinik. Sein Schwerpunkt liegt auf der Behandlung und Prävention suizidaler Krisen sowie auf psychischer Gesundheit im Jugendalter.